11-06-1941 Guckenheimer

(Letzte Bearbeitung / last updated on 26/11/2023)

Brief von Settchen und Adolf Guckenheimer an Rudolf Hochstädter, den Bruder von Jenny Selig, geb. Hochstädter, in Chicago am 11. Juni 1941. / Letter from Settchen and Adolf Guckenheimer to Rudolf Hochstädter, brother of Jenny Selig, née Hochstädter, in Chicago on 11th of June 1941.

Transkription / Transcription

English    Anfang / Top

Meine Lieben!1Der Brief stammt vom 11. Juni 1941 und richtet sich an die Familie von Rudolf Hochstädter, einem Cousin von Settchen Guckenheimer, geb. Hochstädter, der 1893 in Lampertheim geboren wurde und 1910 nach Chicago ausgewanderte. Hoffentlich geht es Euch und all Euren Lieben gut, was gesundheitlich auch bei uns der Fall ist, nur sind wir in großer Sorge und Aufregung, weil wir gar nichts von der lieben Jenny2Jenny Selig, geb. Hochstädter, ist die 1883 in Lampertheim geborene Schwester von Rudolf Hochstädter und Cousine von Settchen Guckenheimer. Sie war bereits 1902 in die USA ausgewandert und in zweiter Ehe dort verheiratet mit Sidney Herman Selig (geboren 1873 in Deutschland). In ihrem Haus in der 7325 Constance Avenue, Chicago lebte sie mit ihrem Mann, ihrer Mutter Sophia Hochstädter und ihrem Sohn Manfred Spindel aus erster Ehe sowie Sidney Selig, dem Sohn von Sidney H. Selig aus dessen erster Ehe. Sie besorgte 1940 das Affidavit für Lieselotte und nahm sie in ihre Wohnung auf. und lieben Lieselotte hören. Wir hatten seit 24 März von dort keine Post mehr bekommen und wir schreiben jede Woche. Es sind mindestens 14 Briefe noch unbeantwortet so auch unser letzter vom 23. April. Und könnt Ihr Euch, meine Lieben, wohl denken, dass wir sehr beunruhigt sind, ich kann mir gar nicht denken, aus welchem Grunde sie uns nicht antworten und ganz besonders von Lieselotte, wo sie doch weiß, wie wir uns aufregen, wenn wir nichts hören. Hoffentlich ist doch alles in bester Ordnung. Meine Nichte Luzie Levi3Die Nichte von Adolf Guckenheimer, Luzie Levi (Lucy Loory), geb. Guckenheimer (*1906, +1962), war mit ihrem Mann Julius Levi (Jules Loory) 1937 zunächst nach San Remo und von dort 1939 in die USA geflüchtet. Beide lebten in New York. sowie Frau Elfriede Schmidt4Unbekannt. schreiben uns auch, dass sie des Öfteren an die Lieben nach Chicago geschrieben haben, aber auch keine Antwort bekamen. Da muss doch etwas vorliegen. Und bitte ich Dich, lieber Rudolf, herzlich, uns klipp und klar die Wahrheit zu schreiben, denn so im Unklaren und täglich vergebens auf Post zu warten, ist schrecklich. Wir haben die liebe Jenny gebeten, uns die Bürgschaft5Für die Einreise war die Bürgschaft eines US-Bürgers („Affidavit“) verpflichtend, seit Juli 1941 waren zwei Bürgschaften erforderlich. zu erneuern.  Und Du wirst sicher darüber auch orientiert sein, aber ich glaube, die liebe Jenny will es nicht mehr machen. Unsere Verwandten6Gemeint sind Luzie Levi und ihr Mann Julius (siehe Fußnote 3). haben sich bereit erklärt, auch mitzuhelfen, aber leider sind sie doch noch keine Bürger. Und ist es doch besser, wenn der Hauptbürge Amerikaner ist. Weil unsere Bekannten haben Bürgschaft von ganz fremden Leuten bekommen und von den Verwandten drüben wurde eine Zusatzbürgschaft geleistet, weil sie noch zu kurz drüben sind  und allein nichts machen können. Da frage ich Dich, lieber Rudolf und liebe Jenny, ob Ihr nicht doch etwas für uns tun könnt. Es ist mir ja sehr weh zu Mute, dass ich Euch belästigen muss, aber ich weiß mir keinen anderen Rat und hoffe ja, wenn Gott will, alles wieder gut machen zu können, wenn mal unsere lieben Enkelinnen für uns arbeiten können. Wie weit unsere Sache gediehen ist, kannst Du lieber Rudolf ja von der lieben Jenny hören, auch Lieselotte kann ja als Enkelin auch mitbürgen, dies alles habe ich so schon einige Male in unseren vorhergehenden Briefen geschrieben. Auch der liebe Edmund7Edmund Hochstädter, ein Cousin von Settchen, dem Adolf Guckenheimer die Ausreise mit seiner Familie im Januar 1939 finanziert hat. und liebe Friedel8Siegfried Schott (1907, +1992), genannt „Friedel“, aus der Frankfurter Str. 35 aus Groß-Gerau, ist ein Neffe zweiten Grades von Adolf Guckenheimer. Seine Mutter ist Mathilde (genannt „Sannchen“) Schott (1877, +1942), geb. Guckenheimer, sein Vater Markus Schott (*1884, +1942). Seine Auswanderung nach New York erfolgte am 03.04.1940. Die Eltern starben 1942 in Theresienstadt. haben uns bei ihrer Abreise von hier fest versprochen, uns helfen zu wollen. Da waren wir noch sehr zuversichtlich und hilfsbereit. Wir hören ja nichts von ihren und wisst Ihr ja, da besser Bescheid. Ich bitte Euch nochmals, meine Lieben, uns sofort diesen Brief zu beantworten. Die Post geht zur Zeit sehr schnell. Es sind hier schon Briefe bis heute, vom 28 Mai. [RAND OBEN LINKS: die Briefe sind aber innerhalb 12 Tagen hier].

Ihr könnt Euch bestimmt in unsere Situation hinein denken. Lieselotte war immer, so lange sie bei uns war, ein braves folgsames Kind. Dass sie sich in den 2 Jahren, wo Sie bei uns weg ist, so geändert haben soll, dass Sie nicht der Mühe wert befindet, die Briefe von den Großeltern zu beantworten, kann ich mir eigentlich nicht gut denken. Nun will ich zum Schluss kommen, da ich Lieselotte auch einige Zeilen beifügen will. In Erwartung, recht bald einen Brief und über alles Aufklärung zu erhalten, füge ich noch die herzlichsten Grüße und Küsse für Euch, und die liebe Tante Sofie9„Tante Sofie“ Hochstädter (*1854, + 1945) ist die Mutter von Jenny Selig und Rudolf Hochstädter und lebte im selben Haushalt in Chicago. und die anderen Lieben bei. Eure Settchen

Auch von mir die herzlichsten Grüße, alles Gute Adolf

[Restlicher Text unlesbar]

Liebe Lieselotte! Wie sehr wir erstaunt sind, dass all unsere Briefe unbeantwortet bleiben, kannst du dir denken und habe ich mich deshalb mal an den lieben Onkel Rudolf gewandt. Wir sind bereits mit unseren Briefen an Nr. 40 angelangt. Tante Frieda und Onkel Julius,10„Tante Frieda“ und „Onkel Julius“ sind für Lieselotte „Onkel“ und „Tante“, für Adolf Guckenheimer Neffen 2. Grades. Frieda Kahn (geb. Florsheimer, 1891, +1970) und Julius Kahn (1884, +1949), Inhaber der Kaufhauses Leopold und Julius Kahn aus Groß-Gerau. Ihr Abfahrt nach New York war am 10.06.1941. Empfangen wurden sie in New York von ihrem Sohn Karl (*1915, +1983), der bereits 1936 nach USA ausgewandert war. sind bestimmt schon drüben, bis Ihr den Brief bekommt. Auch bei Martin Marx11Martin Marx, siehe: www.liebermartin.com. habe ich einige Zeilen beigelegt und hoffe doch bestimmt mal endlich Aufklärung wegen diesem Schweigen zu erhalten. Auch die liebe Luzie besorgt sich sehr, weil Sie nichts von Euch hört. Liebe Jenny, hoffentlich ist doch alles in bester Ordnung, wir sind sehr beunruhigt,  haben wir doch schon Sorgen genug und freut man sich, wenn man von seinen Lieben hört, aber 12 Wochen ohne Nachricht ist allerhand. Herzliche Grüße und Küsse für den lieben Kurt und alle Lieben und für Martin. Oma

Deutsch     Anfang / Top

My dear ones!12The letter is dated June 11, 1941 and is addressed to the family of Rudolf Hochstädter, a cousin of Settchen Guckenheimer, née Hochstädter, who was born in Lampertheim in 1893 and emigrated to Chicago in 1910. Hopefully you and all your loved ones are well, which is also the case with us in terms of health, only we are in great concern and anxiety, because we do not hear anything from dear Jenny13Jenny Selig, née Hochstädter, was the sister of Rudolf Hochstädter and a cousin of Settchen Guckenheimer, born in Lampertheim in 1883. She had already emigrated to the USA in 1902 and was married there in her second marriage to Sidney Herman Selig (born in Germany in 1873). In her home at 7325 Constance Avenue, Chicago she lived with her husband, her mother Sofia Hochstädter and her son Manfred Spindel from her first marriage, and Sidney Selig’s son from his first marriage. She obtained the affidavit for Lieselotte in 1940 and took her into her home. and dear Lieselotte. We had not received any mail from there since March 24 and we write every week. There are at least 14 letters still unanswered, including our last one of April 23. And can you imagine, my dear ones, that we are very anxious, I can’t imagine for what reason they don’t answer us and especially from Lieselotte, as she knows how nervous we get when we don’t hear anything. I hope everything is all right. My niece Luzie Levi14Luzie Levi (Lucy Loory), née Guckenheimer (*1906, +1962), a niece of Adolf Guckenheimer, had fled with her husband Julius Levi (Jules Loory) first to San Remo in 1937 and from there to the USA in 1939. Both lived in New York. and Mrs. Elfriede Schmidt15Unknown. also write to us that they have often written to their loved ones in Chicago, but have not received an answer. There must be something there. And I sincerely ask you, dear Rudolf, to write us the truth in full clarity, because waiting in vain for mail every day in such a state of uncertainty is terrible. We have asked dear Jenny to renew the guarantee16The surety of a U.S. citizen („affidavit“) was obligatory for entry; since July 1941, two sureties were required. for us. And I am sure you will be informed about it, but I think dear Jenny does not want to do it anymore. Our relatives have agreed to help, but unfortunately they are not yet citizens. And it is better if the main guarantor is American. Because our friends have been guaranteed by complete strangers and the relatives17Meant are Luzie Levi and her husband Julius (see footnote 3). over there have given an additional guarantee, because they have been over there for too short a time and cannot do anything on their own. So I ask you, dear Rudolf and dear Jenny, whether you can do something for us. It is very painful for me to have to bother you, but I don’t know what else to do and hope, God willing, to be able to make up for everything when our dear granddaughters can work for us. Dear Rudolf, you can hear from dear Jenny how far our case has progressed, and Lieselotte, as a granddaughter, can also be a guarantor; I have already written all this several times in our previous letters. Dear Edmund18Edmund Hochstädter, a cousin of Settchen, whom Adolf Guckenheimer financed to emigrate with his family in January 1939. and Friedel19Siegfried Schott (1907, +1992), called „Friedel“, from Frankfurter Str. 35 from Groß-Gerau, is a second-degree nephew of Adolf Guckenheimer. His mother is Mathilde (called „Sannchen“) Schott (1877, +1942), née Guckenheimer, his father Markus Schott (*1884, +1942). His emigration to New York took place on 03.04.1940. His parents died in Theresienstadt in 1942. also promised to help us when they left here. At that time we were still very confident and willing to help. We don’t hear anything from them, as you know better. I ask you once again, my dear ones, to answer this letter immediately. The mail is going very fast at the moment. There are already letters here to date, May 28. [BORDER ABOVE LEFT: the letters are here within 12 days].
You can certainly imagine our situation. Lieselotte was always, as long as she was with us, a good and well-behaved child. That she should have changed so much in the 2 years she has been away from us that she doesn’t find it worth the effort to answer the letters from her grandparents is something I can’t really imagine. Now I want to come to the end, because I also want to add a few lines to Lieselotte. In the expectation of receiving a letter quite soon and clarification about everything, I enclose the warmest greetings and kisses for you, and dear Aunt Sofie20„Aunt Sofie“ Hochstädter (*1854, + 1945) is the mother of Jenny Selig and Rudolf Hochstädter and lived in the same household in Chicago. and the other loved ones. Your Settchen

Also from me the warmest greetings, all the best. Adolf

[Remaining text illegible]

Dear Lieselotte! You can imagine how astonished we are that all our letters remain unanswered, and that is why I have turned to dear Uncle Rudolf. We have already reached No. 40 with our letters. Aunt Frieda and Uncle Julius21„Aunt Frieda“ and „Uncle Julius“ are „uncle“ and „aunt“ for Lieselotte, and second-degree nephews for Adolf Guckenheimer. Frieda Kahn (née Florsheimer, 1891, +1970) and Julius Kahn (1884, +1949), owners of the department stores Leopold and Julius Kahn from Groß-Gerau. Their departure to New York was on 10.06.1941. They were received in New York by their son Karl (*1915, +1983), who had already emigrated to the USA in 1936. will certainly be over there by the time you receive the letter. I have also sent a few lines to Martin Marx22Martin Marx, see: www.liebermartin.com. and hope that I will finally receive clarification about this silence. Dear Luzie is also very worried because she hears nothing from you. Dear Jenny, I hope everything is fine, we are very worried, we already have enough troubles and we are happy when we hear from our loved ones, but 12 weeks without news is a lot. Best wishes and kisses for dear Kurt and all your loved ones and for Martin. Oma

Anmerkungen / Notes
  • 1
    Der Brief stammt vom 11. Juni 1941 und richtet sich an die Familie von Rudolf Hochstädter, einem Cousin von Settchen Guckenheimer, geb. Hochstädter, der 1893 in Lampertheim geboren wurde und 1910 nach Chicago ausgewanderte.
  • 2
    Jenny Selig, geb. Hochstädter, ist die 1883 in Lampertheim geborene Schwester von Rudolf Hochstädter und Cousine von Settchen Guckenheimer. Sie war bereits 1902 in die USA ausgewandert und in zweiter Ehe dort verheiratet mit Sidney Herman Selig (geboren 1873 in Deutschland). In ihrem Haus in der 7325 Constance Avenue, Chicago lebte sie mit ihrem Mann, ihrer Mutter Sophia Hochstädter und ihrem Sohn Manfred Spindel aus erster Ehe sowie Sidney Selig, dem Sohn von Sidney H. Selig aus dessen erster Ehe. Sie besorgte 1940 das Affidavit für Lieselotte und nahm sie in ihre Wohnung auf.
  • 3
    Die Nichte von Adolf Guckenheimer, Luzie Levi (Lucy Loory), geb. Guckenheimer (*1906, +1962), war mit ihrem Mann Julius Levi (Jules Loory) 1937 zunächst nach San Remo und von dort 1939 in die USA geflüchtet. Beide lebten in New York.
  • 4
    Unbekannt.
  • 5
    Für die Einreise war die Bürgschaft eines US-Bürgers („Affidavit“) verpflichtend, seit Juli 1941 waren zwei Bürgschaften erforderlich.
  • 6
    Gemeint sind Luzie Levi und ihr Mann Julius (siehe Fußnote 3).
  • 7
    Edmund Hochstädter, ein Cousin von Settchen, dem Adolf Guckenheimer die Ausreise mit seiner Familie im Januar 1939 finanziert hat.
  • 8
    Siegfried Schott (1907, +1992), genannt „Friedel“, aus der Frankfurter Str. 35 aus Groß-Gerau, ist ein Neffe zweiten Grades von Adolf Guckenheimer. Seine Mutter ist Mathilde (genannt „Sannchen“) Schott (1877, +1942), geb. Guckenheimer, sein Vater Markus Schott (*1884, +1942). Seine Auswanderung nach New York erfolgte am 03.04.1940. Die Eltern starben 1942 in Theresienstadt.
  • 9
    „Tante Sofie“ Hochstädter (*1854, + 1945) ist die Mutter von Jenny Selig und Rudolf Hochstädter und lebte im selben Haushalt in Chicago.
  • 10
    „Tante Frieda“ und „Onkel Julius“ sind für Lieselotte „Onkel“ und „Tante“, für Adolf Guckenheimer Neffen 2. Grades. Frieda Kahn (geb. Florsheimer, 1891, +1970) und Julius Kahn (1884, +1949), Inhaber der Kaufhauses Leopold und Julius Kahn aus Groß-Gerau. Ihr Abfahrt nach New York war am 10.06.1941. Empfangen wurden sie in New York von ihrem Sohn Karl (*1915, +1983), der bereits 1936 nach USA ausgewandert war.
  • 11
    Martin Marx, siehe: www.liebermartin.com.
  • 12
    The letter is dated June 11, 1941 and is addressed to the family of Rudolf Hochstädter, a cousin of Settchen Guckenheimer, née Hochstädter, who was born in Lampertheim in 1893 and emigrated to Chicago in 1910.
  • 13
    Jenny Selig, née Hochstädter, was the sister of Rudolf Hochstädter and a cousin of Settchen Guckenheimer, born in Lampertheim in 1883. She had already emigrated to the USA in 1902 and was married there in her second marriage to Sidney Herman Selig (born in Germany in 1873). In her home at 7325 Constance Avenue, Chicago she lived with her husband, her mother Sofia Hochstädter and her son Manfred Spindel from her first marriage, and Sidney Selig’s son from his first marriage. She obtained the affidavit for Lieselotte in 1940 and took her into her home.
  • 14
    Luzie Levi (Lucy Loory), née Guckenheimer (*1906, +1962), a niece of Adolf Guckenheimer, had fled with her husband Julius Levi (Jules Loory) first to San Remo in 1937 and from there to the USA in 1939. Both lived in New York.
  • 15
    Unknown.
  • 16
    The surety of a U.S. citizen („affidavit“) was obligatory for entry; since July 1941, two sureties were required.
  • 17
    Meant are Luzie Levi and her husband Julius (see footnote 3).
  • 18
    Edmund Hochstädter, a cousin of Settchen, whom Adolf Guckenheimer financed to emigrate with his family in January 1939.
  • 19
    Siegfried Schott (1907, +1992), called „Friedel“, from Frankfurter Str. 35 from Groß-Gerau, is a second-degree nephew of Adolf Guckenheimer. His mother is Mathilde (called „Sannchen“) Schott (1877, +1942), née Guckenheimer, his father Markus Schott (*1884, +1942). His emigration to New York took place on 03.04.1940. His parents died in Theresienstadt in 1942.
  • 20
    „Aunt Sofie“ Hochstädter (*1854, + 1945) is the mother of Jenny Selig and Rudolf Hochstädter and lived in the same household in Chicago.
  • 21
    „Aunt Frieda“ and „Uncle Julius“ are „uncle“ and „aunt“ for Lieselotte, and second-degree nephews for Adolf Guckenheimer. Frieda Kahn (née Florsheimer, 1891, +1970) and Julius Kahn (1884, +1949), owners of the department stores Leopold and Julius Kahn from Groß-Gerau. Their departure to New York was on 10.06.1941. They were received in New York by their son Karl (*1915, +1983), who had already emigrated to the USA in 1936.
  • 22
    Martin Marx, see: www.liebermartin.com.