Selig, Jenny (née Hochstädter)

↓ English

Jenny Selig, geb. Hochstädter, war die Cousine von Settchen Guckenheimer. Beide stammten aus Lampertheim, dem Ort, wo die Hochstädter Familie beheimatet war. In ihrer ersten Ehe war Jenny mit dem Österreicher Solly Spindel (*1873 in Österreich, ✡23.01.1924 in Chicago) verheiratet. Die Ehe wurde im April 1908 in London geschlossen. Ihr einziger Sohn Manfred Spindel kam 1909 in Mannheim zur Welt. Die Familie wanderte am 24.08.1911 gemeinsam mit den Eltern Moritz und Sophie Hochstädter nach Chicago aus. Ihr Bruder Rudolf Hochstädter (*05.11.1893 in Lampertheim, ✡09.03.1982 in Tempe, USA) war bereits ein Jahr zuvor in die USA ausgewandert und hatte sich in Chicago niedergelassen.

Nach dem Tod ihres ersten Mannes im Jahre 1924 heiratete Jenny 1930 den Witwer Sidney Selig, der wie sie deutsche Wurzeln hatte und drei Kinder aus erster Ehe mit in die neue Patchwork-Familie brachte. Mit im Haushalt wohnte auch Jennys Mutter Sophie Hochstädter. Die Familie lebte ab 1930 im Südosten von Chicago in der Constance Avenue 7325 in einem Einfamilienhaus, das Sidney zuvor erworben hatte.

Auf Veranlassung von Settchen und Adolf Guckenheimer hatten Sidney und Jenny Selig für Lieselotte Koch, der Enkeltochter der Guckenheimers, ein Einreisevisum besorgt und das 16jährige Mädchen im Juni 1940 bei sich aufgenommen, das zuvor mit den Kindertransporten 1939 nach England geflohen war.

↑ Deutsch

Jenny Selig, née Hochstädter, was Settchen Guckenheimer’s cousin. Both came from Lampertheim, the place where the Hochstädter family lived. In her first marriage, Jenny was married to the Austrian Solly Spindel (*1873 in Austria, ✡23.01.1924 in Chicago). The marriage took place in London in April 1908. Their only son Manfred Spindel was born in Mannheim in 1909. The family emigrated to Chicago with their parents Moritz and Sophie Hochstädter on 24 August 1911. Her brother Rudolf Hochstädter (*05.11.1893 in Lampertheim, ✡09.03.1982 in Tempe, USA) had already emigrated to the USA a year earlier and settled in Chicago.

After the death of her first husband in 1924, Jenny married the widower Sidney Selig in 1930, who, like her, had German roots and brought three children from his first marriage into the new patchwork family. Jenny’s mother Sophie Hochstädter also lived in the household. From 1930, the family lived in the south-east of Chicago at 7325 Constance Avenue in a detached house that Sidney had previously acquired.

At the instigation of Settchen and Adolf Guckenheimer, Sidney and Jenny Selig had obtained an entry visa for Lieselotte Koch, the Guckenheimers‘ granddaughter, and in June 1940 they invited the 16-year-old girl, who had previously fled to England on the Kindertransport in 1939, to stay with them.